- «Platz!» wird auf Englisch zu «Down!» und auf Spanisch zu «Echado!».
- «Komm!» heisst auf Französisch «Viens!» und auf Ungarisch «Gyere!».
- «Aus!» wird im Englischen oft mit «Drop it!» oder «Leave it!» übersetzt.
Auch wenn es eine gewisse Begriffsvielfalt gibt, zeigt sich im Alltag: Hunde – oder allgemeiner Haus- und Nutztiere – lernen meist die Sprache ihrer Besitzerin oder ihres Besitzers. Das liegt auf der Hand, muss aber nicht so sein. Manchmal ist sogar genau das nicht gewünscht, wie ein Blick in die professionelle Hundeausbildung zeigt.
Assistenz- und Polizeihunde: (Sprach-)Profis am Werk
Einige Hunde haben einen «Job»: Sie arbeiten bei der Polizei oder begleiten Menschen mit Einschränkungen im Alltag. Assistenzhunde, zum Beispiel für blinde oder mobilitätseingeschränkte Personen, werden in der Schweiz unter anderem durch die Organisation Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde Allschwil ausgebildet. Vergleichbare Institutionen gibt es auch in Deutschland, Österreich oder Frankreich. In der Schweiz erfolgt die Ausbildung oft auf Italienisch, und zwar unabhängig davon, in welchem Landesteil die Hunde später im Einsatz stehen. Der Grund dafür: Italienische Kommandos haben durch ihre Vokalendung eine klare Lautstruktur, die für Hunde besonders gut hörbar und eindeutig ist. Kommandos wie «Avanti!» (vorwärts) oder «Fermo!» (bleib) sind lautmalerisch, selten im Alltag und somit ideal für den Assistenzhundeeinsatz. Das bedeutet: Wer mit einem fertig ausgebildeten Assistenzhund zusammenarbeitet, muss unter Umständen zuerst selbst eine neue Sprache lernen.
- Herkunft der Hunde: Viele Diensthunde stammen aus Ländern wie Tschechien oder Belgien und haben dort ihre Grundausbildung erhalten – inklusive Sprachtraining.
- Präzision und Eindeutigkeit: Die verwendeten Kommandos sind kurz, lautmalerisch und eindeutig – sie kommen selten im Alltag vor und werden vom Hund klar erkannt.
- Taktischer Vorteil: Wenn nur das Einsatzteam die Kommandos versteht, kann der Hund gezielter und sicherer geführt werden – ohne Vorwarnung für das Gegenüber.
Sprache ist so viel mehr als Worte – auch international
Doch machen es nur die Worte oder die gewählte Sprache aus? Keinesfalls! Zwar kann es sein, dass eine irische Schäferin oder ein Schäfer und ein schottischer Hütehund beide dieselben englischen Kommandos gelernt haben – etwa «Come by» für eine Bewegung im Uhrzeigersinn um die Herde –, verstehen müssen sie sich deshalb aber noch lange nicht.
Denn bei der Arbeit mit Tieren geht es nicht nur um Sprache, sondern auch um Klang, Tonhöhe und Rhythmus. Nicht nur Schäfer, Schäferinnen setzen oft (auch) auf Pfeifkommandos, die unabhängig von Wörtern funktionieren. Tiere reagieren feinfühlig auf solche Signale – und ebenso auf die Körpersprache, das Verhalten und sogar die Stimmung ihres Gegenübers. Das lässt Raum für Interpretation, aber auch für grandioses Teamwork und tiefes gegenseitiges Verständnis. Manchmal genügt ein Blick und der Hund weiss, was zu tun ist.
Wenn die Flauschkugel Fresschen bekommt
Das gilt sicher auch für zu Hause. Dort sind Kommandos meist nicht standardisiert, sondern sehr individuell. Wie Sie Ihre «Flauschkugel» rufen oder ob Sie von «dein Platz», «dein Bett» oder von «Chilli-Chilli» sprechen, bleibt Ihnen überlassen. Dies gilt ganz besonders, wenn es um andere Tiere geht. Katzen kommunizieren zwar gerne, doch von Kommandos lassen sie sich selten beeindrucken. Ob sie lieber selbst Ansagen machen? Auch das ist wohl sehr individuell.
Auch bei Pferden trifft man auf ein wahres Sprachengemisch: Je nach Reitstil, Herkunft und Disziplin werden sie auf Deutsch, Englisch, Spanisch oder lautlose Körpersignale trainiert. Mehrsprachigkeit ist für Tiere dabei kein Problem – entscheidend ist, dass Ton, Timing und Vertrauen stimmen.
Von der Tiersprache lernen: Erfolgsfaktoren für Unternehmen
Mehrsprachigkeit und Vielfalt sind etwas Grossartiges – nicht nur mit Blick auf Tierkommandos. Auch in der Unternehmenskommunikation zählt, was im Umgang mit Hunden, Pferden oder Elefanten wirkt: Klarheit, Feingefühl und ein gutes Gespür für den richtigen Ton.
Unsere Tipps aus dem Tierreich – übertragbar aufs Business:
- Klarheit gewinnt: Je klarer die Botschaft, desto besser wird sie verstanden.
- Eindeutigkeit hilft: Missverständnisse entstehen oft, wenn Kommunikation zu vage ist.
- Einheitlichkeit schafft Vertrauen: Immer dieselben Begriffe verwenden – das gilt für Tierkommandos wie für Firmenterminologie.
- Fingerspitzengefühl entscheidet: Wie beim Schäfer, so bei der Übersetzerin: Viel steht zwischen den Zeilen. Entscheidend ist, genau hinzuschauen und Tonalität und Kontext miteinzubeziehen.
- Kurz und prägnant formulieren: Wer sich auf das Wesentliche konzentriert, wird eher gehört (und besser verstanden).
Und die Tierkommunikation zu Hause? Wenn der Hund mal wieder nicht kommt oder die Katze galant über den gedeckten Tisch spaziert? Ausatmen, einatmen – und üben, üben, üben. Oder vielleicht doch mal eine neue Sprache ausprobieren?
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