30 Jahre Apostroph Group CEO Philipp Meier im Gespräch

Einst eine der ersten Übersetzungsagenturen der Schweiz, heute Leader in der DACH-Region: CEO Philipp Meier gibt anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Apostroph Einblicke in den Wachstumskurs des Unternehmens und verrät, warum KI- und IT-Eigenentwicklungen für Apostroph überlebenswichtig sind.

Philipp Meier, Group CEO, Apostroph Group

Herr Meier, zunächst herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Firmenjubiläum! Können Sie uns einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte Ihrer Übersetzungsagentur geben?

Herzlichen Dank! Apostroph wurde 1994 als eines der ersten Übersetzungsbüros der Schweiz gegründet. Schon damals beherrschte das noch junge Kind 27 Sprachen. Nach der Übernahme durch private Investoren (2010) begann die Apostroph Group zu expandieren. Ein Highlight der jüngeren Geschichte ist sicherlich der Zusammenschluss mit Apostroph Germany, ehemals Wieners+Wieners GmbH. Damit avancierte die Apostroph Group zum Leaderin in der DACH-Region.

Was waren die grössten Herausforderungen und Erfolge in den letzten Jahren?

Zum einen sicherlich die erfolgreiche Akquisition von neun kleineren Firmen in der Schweiz. Firmen zuzukaufen ist das eine, sie zielführend zu integrieren das andere. Uns ist es gelungen, unsere fünf Schweizer Standorte zu verschmelzen, Teams mit zu formen, die eigenständig wirken und spezifisches Know-how haben – Teams, die eine Kultur leben, gemeinsame Ziele verfolgen und einheitliche Prozesse anwenden. In Kombination mit organischem Wachstum konnten wir so unseren Marktanteil in der Schweiz konsequent ausbauen.

Zum anderen war es immer entscheidend für uns, die besten Tools für Apostroph zu finden. Gerade die letzten 15 Jahre waren geprägt von tiefgreifenden technologischen Veränderungen. Mit unserer wachsenden IT-Abteilung haben wir früh begonnen, ERP, Kunden- und Freelancer-Tools selbst zu entwickeln sowie Prozesse zu optimieren. Insgesamt ist die Kombination von Talent und Tool wegweisend für uns.

Ihr Unternehmen hat in den letzten drei Jahrzehnten ein beeindruckendes Wachstum erlebt. Welche Strategien haben massgeblich zu diesem Erfolg beigetragen?

Na ja, es ist nicht mein Unternehmen (schmunzelt), aber ja, ich führe es sehr unternehmerisch. Als ich 2010 neu dazu kam, fand ich mich in einem Unternehmen mit  tollen Menschen, tollen Kundinnen und Kunden, gut organisiert. Ein fantastischer Business-Case. Es war aber auch klar, dass Apostroph wachsen muss, um nicht in die Gefahr einer kritischen Grösse zu kommen. Apostroph war schon 2010 eine Perle, die Frage war damals: Was braucht es, damit sie auch noch eine Perle ist.

Sie haben viele Eigenentwicklungen im Bereich IT und KI hervorgebracht. Welche Rolle spielen diese Technologien in Ihrer täglichen Arbeit?

Unsere Eigenentwicklungen sind der Grund, warum Apostroph auch nach 30 Jahren immer noch gesund ist, wirtschaftlich gut dasteht und in zukunftsweisende Themen investieren kann. Kurz: Sie sind der Grund, weshalb Apostroph immer noch eine Perle bleibt.

Können Sie uns ein Beispiel für eine spezifische IT- oder KI-Entwicklung nennen, die Ihr Unternehmen besonders vorangebracht hat?

Sicher, da wäre zum Beispiel APOS, unser ERP-System, in der Branche allgemein auch Translation Management System genannt. Oder die Plattformen für unsere Kundinnen und Kunden - myAPOSTROPH – sowie für unsere Freelancer myFREELANCE. Darüber hinaus apoSMART, ein KI trainiertes Tool, das unsere Auftragsmails ausliest und in Aufträge in unserem ERP umwandelt. Oder apoTRANSLATE plus, ein Online-Translator, an den Firmenterminologie und Translation Memories angebunden werden können.

Philipp Meier, Group CEO, Apostroph Group
«Unsere Eigenentwicklungen im Bereich IT und KI sind der Grund, weshalb Apostroph auch nach 30 Jahren noch eine Perle ist.»
Philipp Meier · Group CEO, Apostroph Group

Wie wichtig sind Ihnen Innovation und kontinuierliche Verbesserung in der Übersetzungsbranche?

Ich kann nicht für die Branche sprechen, jedoch bin ich überzeugt: Für unser Unternehmen ist das überlebenswichtig. Man muss sich vor Augen halten: Der Bruttoverkaufspreis hat sich in den letzten zehn Jahren sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland mehr als halbiert. Innovation und kontinuierliche Optimierungen sind Teil unserer Antwort darauf. Sie bedeuten Prozessoptimierung, kurze Wege, verringerter Zeiteinsatz und Kosteneinsparung – für uns und für unsere Kundinnen und Kunden. 

Wie hat die Integration von KI und maschinellem Lernen die Effizienz Ihrer Dienstleistungen beeinflusst?

Richtig eingesetzt können KI-Anwendungen einen enormen Effizienzgewinn bringen. Wir sehen das nicht nur beim Thema «neuronale maschinelle Übersetzung», sondern auch bei Chatbots, in der Softwareentwicklung oder etwa wenn es um die Verwaltung von grossen Datenmengen, wie einem Intranet oder einer Vertragssammlung von Tausenden von Dokumenten, geht.

Gibt es Herausforderungen bei der Implementierung von KI-Lösungen, und wenn ja, wie meistern Sie diese?

Ein Dauerbrenner ist der Datenschutz. Aber da haben wir mittlerweile verschiedene Lösungen – je nach Kundenanforderung. Viel zentraler sehe ich den Umstand, dass wir in der Regel über Modelle sprechen, die mehrere Abhängigkeiten haben. Zum Beispiel die Datenbasis, deren Qualität, das Training der Modelle und vieles mehr. Wir gehen also jedes Projekt wie einen neuen Use Case an. Das bedeutet dann aber jeweils, dass wir nicht genau wissen, was herauskommt, bevor wir diesen nicht umgesetzt haben (schmunzelt).

Philipp Meier, Group CEO, Apostroph Group
«Innovation und kontinuierliche Digitalisierung sind für unser Unternehmen überlebenswichtig.»
Philipp Meier · Group CEO, Apostroph Group

Wie sehen Sie die Zukunft der Übersetzungsbranche allgemein und speziell für Ihr Unternehmen?

Ich bleibe optimistisch für alle in der Branche, die konsequent die Prozesse digitalisieren, automatisieren und die kritische Grösse haben. Kosteneffizienz ist genauso essenziell wie eine breite Abdeckung der Kundenbedürfnisse. Das ideale Zusammenspiel von Mensch und Maschine ist dabei zentral. Und genau in diesem Punkt liegt unsere Stärke: Wir verfügen sowohl über eine performante IT-Abteilung mit Software als auch über KI-Spezialistinnen und -Spezialisten, haben aber auch Inhouse-Sprachprofis, die je nach Bedürfnis den Unterschied machen.

Was sind Ihre langfristigen Ziele und Visionen für das Unternehmen in den nächsten 10 bis 20 Jahren?

Wir sind sehr stark fokussiert, was unseren Zielmarkt, unsere Kundinnen und Kunden und deren Bedürfnisse angeht. Das hilft uns aktuell enorm, da die letzten beiden Jahre für die Branche ausgesprochen schwierig waren. Diesen Weg wollen wir weiterverfolgen und dieser Weg transformiert uns immer stärker in eine IT-Firma, wobei wir vor zehn Jahren noch eine klassische Übersetzungsagentur waren.

Was motiviert Sie täglich, Ihr Bestes zu geben?

Eine erfolgreiche Zukunft für das Unternehmen, die Mitarbeitenden, wir haben ein tolles Team! Natürlich auch die Kundinnen und Kunden – übrigens sind dann langfristig auch die Aktionärinnen und Aktionäre zufrieden. Neben dem Tagesgeschäft ist es mein Job, möglichst die Herausforderungen von morgen zu antizipieren und rechtzeitig Lösungen zu initiieren.

Gibt es etwas, was Sie den Leserinnen und Lesern noch mit auf den Weg geben möchten?

Es war schon immer wichtig zu hinterfragen, woher ein Text kommt – von einer Politikerin, von einem Nachbarn oder einem Freund? Heute sollte man sich auch fragen: von einem Menschen oder einer Maschine?

Philipp Meier, Group CEO, Apostroph Group
«Unser Weg transformiert uns immer stärker in eine IT-Firma, wobei wir vor zehn Jahren noch eine klassische Übersetzungsagentur waren.»
Philipp Meier · Group CEO, Apostroph Group

Philipp Meier

Philipp Meier, Group CEO, Apostroph Group

Philipp Meier steuert seit 1. Juli 2021 als Group CEO die Apostroph Group, bestehend aus den Marken Apostroph Switzerland, Apostroph Germany und medDOC. Er ist seit 2010 CEO von Apostroph in der Schweiz und seit 2017 Mitgesellschafter der Unternehmensgruppe. Der Betriebsökonom und Certified Digital Transformation Expert war zuvor in den Branchen Informationstechnologie, Softwareentwicklung und Bankwesen in New York, London, Paris und in der Schweiz tätig.

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Gerne beantworte ich Ihre Fragen oder stelle Ihnen die Apostroph Group und unsere Services in einem persönlichen Gespräch vor.
Nadia Gaille
Head of Customer Success
Apostroph Team Nadia Gaille

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