Fehlerfrei kommt besser an
Zugegeben, dieses Verhalten kann für meine Mitmenschen ganz schön lästig sein. Oft kann ich mich nämlich nicht zurückhalten und muss jeden noch so banalen Tippfehler erwähnen. Oder wenn beispielsweise statt eines Gedankenstrichs ein Bindestrich steht, empfinde ich das auch als sehr störend. Ich wurde daher auch schon – ich gehe jetzt einfach einmal davon aus, es war liebevoll gemeint – als Klugscheisserin bezeichnet. Doch eigentlich fühle ich mich geschmeichelt und es bereitet mir insgeheim Freude, wenn sich zum Beispiel meine gute Freundin bei mir beklagt, dass sie mir nicht unbeschwert Textnachrichten senden kann. Bevor sie eine Nachricht an mich verschicke, prüfe sie jeweils ganz genau, ob sie noch Fehler enthält. Das finde ich auch richtig so – man darf sich ruhig auch im privaten Bereich Mühe geben beim Schreiben.
Leidenschaft für die Sprache weitergeben
Mein Freund, der früher Rechtschreibung und Grammatik keine grosse Beachtung schenkte, ist heute sehr darauf bedacht, dass er fehlerfrei und ansprechend schreibt. Er hat verstanden, dass ein gut geschriebenes E-Mail einfach besser ankommt – also natürlich nicht, was das Empfangen betrifft, das sollte ja keine Rolle spielen. Aber eigentlich wäre das noch eine interessante Idee, wenn fehlerhafte E-Mails einfach im Spam-Ordner landen würden. Jedenfalls ist mein Freund auch in der Kommasetzung, die bei ihm früher eher zufällig passierte, und mit der er sehr unnötige Pausen an den unmöglichsten Stellen in die Sätze zauberte, richtig stark geworden. Das ist mitunter die Auswirkung meiner Interventionen, wenn ich ihm beim Schreiben – rein zufällig natürlich – über die Schulter blickte.
Auch stehe ich gerne meinen lieben Arbeitskolleginnen und -kollegen zur Verfügung, wenn sie eine sprachliche Frage haben oder wünschen, dass ich einen Text, den sie geschrieben haben, kurz durchlese. So entstehen oft interessante Diskussionen, oder ich lerne selbst etwas dazu, indem ich recherchieren muss – so einfach kann ich ja auch nicht alles aus dem Ärmel schütteln. Aber es macht mir Spass und es ist schön zu sehen, dass ich jemanden für etwas begeistern kann, das mir selbst wichtig ist und mir Freude bereitet.
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