Verbalstil vs. Nominalstil
Nominalkonstruktionen finden sich oft in der Fach- oder der Amtssprache sowie in wissenschaftlichen Texten. Der Nominalstil ist prägnant und ermöglicht es, Nebensätze einzusparen. Trotzdem gilt er als weniger lesefreundlich. Um ansprechende Texte zu schreiben, empfehlen wir den Verbalstil. Dieser ist viel lebendiger, da Verben Bewegung in einen Text bringen und sich dieser somit attraktiver und lesefreundlicher gestalten lässt. Sätze im Verbalstil sind zudem oft einfacher zu verstehen als Nominalkonstruktionen.
N: Bei Fragen kann ich gerne Hilfe leisten.
V: Bei Fragen helfe ich gerne.
N: Wir werden eine Prüfung des Textes durchführen.
V: Wir werden den Text prüfen.
Kurze Sätze und einfache Satzstruktur
Lesen Sie manchmal Sätze, die so lang sind, dass Sie sie mehrmals lesen müssen, um sie zu verstehen? Überlegen Sie sich beim Schreiben, wie Sie Ihre Aussage in einen kürzeren Satz packen können, denn verschachtelte Nebensatzkonstruktionen mit unzähligen Kommas sind kompliziert und die Aussage geht verloren. Dies heisst aber nicht, dass Sie nur kurze Sätze verwenden sollen. Die Abwechslung macht es aus: Kurze Sätze geben dem Text Tempo, lange Sätze verlangsamen die Geschwindigkeit.
Aktiv vs. Passiv
Bei der aktiven Sprache stehen die handelnden Personen (Agens) im Mittelpunkt. Beim passiven Schreibstil fehlt oft das Agens. Passive Satzkonstruktionen wirken starr und wenig lebendig. In den folgenden Beispielen sagen der Aktiv- und der Passivsatz jeweils das Gleiche aus. Bei den Aktivsätzen ist aber klar, wer verantwortlich ist. Dies schafft Kundennähe und Vertrauen.
P: Der Text wurde überprüft und korrigiert.
A: Die Lektorin hat den Text überprüft und korrigiert.
P: Die Anweisungen wurden falsch umgesetzt.
A: Wir haben Ihre Anweisungen falsch umgesetzt.
Versuchen Sie auch, das unpersönliche «man» in Texten, in denen die Kundin oder der Kunde angesprochen wird, zu vermeiden. Der Satz «Ab morgen können Sie wieder bei uns vor Ort einkaufen.» klingt viel ansprechender als «Ab morgen kann man wieder bei uns vor Ort einkaufen.»
Spannung aufbauen
Spannung in einem Website-Text eines Unternehmens oder in einem Geschäftsmail aufzubauen mag jetzt vielleicht absurd und unpassend klingen. Doch auch solche Texte leben von der Spannung und einem roten Faden, der sich durch den Text zieht. Überlegen Sie sich, welches die Kernaussage Ihres Textes ist und bauen Sie Spannung auf, indem Sie diese Botschaft als Höhepunkt setzen.
Grammatik und Orthografie
Nicht zu vergessen ist natürlich das fehlerfreie und grammatikalisch korrekte Schreiben. Strotzt ein Text nur so von Tippfehlern, Fallfehlern und falsch gesetzten Kommas, wird er kaum etwas bewirken können ausser vielleicht ein ungläubiges Kopfschütteln, bevor er schnell beiseitegelegt wird. Versichern Sie sich bereits während des Schreibens, dass Ihre Texte fehlerfrei sind. Hier hilft das Rechtschreibprogramm von MS Word schon beim Tippen des Textes, indem Fehler unterstrichen werden. Auch MS Outlook hat eine Rechtschreibprüfung, die man vor dem Senden der Nachricht aktivieren kann. In Zweifelsfällen ist auch ein Blick in den Duden immer empfehlenswert. Vier Augen sehen mehr als zwei: Geben Sie Ihren Text einer weiteren Person zum Lesen und verlangen Sie ein Feedback. Denn wer längere Zeit an einem Text arbeitet, wird irgendwann «textblind» und sieht auch die offensichtlichsten Fehler nicht mehr.
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