Der Tod eines Menschen kann selbst dann schwerfallen, wenn man der Person nicht besonders nahestand. Unsere Gesellschaft fokussiert stark auf Jugend und Leben – der Tod führt uns unsere eigene Endlichkeit vor Augen.
Es fehlen die Worte
Das Thema ist nicht nur für Hinterbliebene schwierig, sondern auch für deren Umfeld. Wie soll man mit einer trauernden Person umgehen? Was sagen? Man möchte Anteilnahme zeigen, aber nichts Falsches tun oder sagen. Wie gelingt Anteilnahme, ohne aufdringlich zu wirken?
Das hängt sehr davon ab, wie eng die Beziehung zur verstorbenen Person und zu den Hinterbliebenen ist. Wer sich gut kannte, wird ein persönliches Gespräch suchen. In geschäftlichen Beziehungen reicht meist eine Karte oder ein Kondolenzbrief.
Vermeiden Sie Floskeln wie:
«Er ist jetzt an einem besseren Ort.»
«Die Zeit heilt alle Wunden.»
Ehrlicher und tröstlicher sind Formulierungen wie:
«Mir fehlen die Worte. Ich denke an Sie.»
«Ich wünsche Ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.»
Was schreiben?
Auf den ersten Blick scheint es einfacher, einen Brief oder eine Karte zu schreiben, als ein Gespräch zu führen. Doch auch hier lauern Fallstricke. Was also schreiben?
Generell gilt: Eine Beileidsbekundung sollte persönlich, ehrlich und tröstend sein – aber nie banal.
So gelingt Ihr Beileidsschreiben:
- Schreiben Sie die Trauerkarte von Hand.
- Erwähnen Sie, was Sie an der verstorbenen Person geschätzt haben.
- Finden Sie ruhige, tröstende Schlussworte.
- Machen Sie keine humorvollen Bemerkungen.
- Wenn Sie nicht sicher sind, ob die Hinterbliebenen religiös sind, verzichten Sie auf Bibelzitate.
Kurze, dafür ehrliche Worte sind oft besser als lange Texte.
Beispiel:
«Mit grosser Bestürzung haben wir vom Tod Ihres Partners erfahren. Dieser Verlust lässt sich gar nicht in Worte fassen. Wir werden uns immer an ihn als den liebenswürdigen und freundlichen Menschen erinnern, den wir an unserem Sommerfest kennengelernt haben.»
Mit aufrichtigem Mitgefühl
Wie mit Trauernden umgehen?
Je besser man die verstorbene Person oder die Hinterbliebenen kennt, umso einfacher fällt das Mitgefühl. Wenn Sie die Person kaum kannten, nehmen Sie sich Zeit, die richtigen Worte zu finden. Inspiration bieten Portale wie Condolere.ch, das hilfreiche Formulierungsvorschläge und Leitfäden für Trauerkarten bereithält.
Bei geschäftlichen Beziehungen ist manchmal etwas Nachsicht bei Fristen angebracht – aber solche Hinweise gehören nicht in das Kondolenzschreiben. Bieten Sie Unterstützung nur dann an, wenn Sie diese wirklich leisten können.
Unbehagen aushalten
Jeder Mensch trauert anders. Manche ziehen sich zurück, andere zeigen ihren Schmerz offen. Wichtig ist, das Unbehagen auszuhalten und da zu sein – ohne zu drängen.
Tipps im Umgang mit Trauernden:
- Fragen Sie, was in der Trauer helfen würde – und halten Sie sich daran.
- Sagen Sie lieber ehrlich: «Ich weiss nicht, was ich sagen soll», als eine Floskel zu verwenden.
Melden Sie sich auch nach einiger Zeit wieder, um Anteilnahme zu zeigen.
Trauernde ziehen sich oft zurück, reagieren weniger stark auf Kontaktversuche. Dennoch ist es wichtig, sie spüren zu lassen, dass sie nicht allein sind.
Andere Länder, andere Sitten
Trauerkarten und Kondolenzbriefe sind in der Schweiz und in Deutschland üblich und werden von den Hinterbliebenen meist geschätzt. Sie drücken Wertschätzung und Mitgefühl aus. In anderen Ländern gelten jedoch andere Gepflogenheiten:
- In der Türkei oder in Japan verschickt man keine Trauerkarten.
- In Indien werden Hinterbliebene persönlich besucht. Blumen oder Karten sind nur bei grosser Distanz angebracht.
- In Skandinavien sind Beileidsbekundungen meist schlicht, während in Süd- und Osteuropa persönliche Besuche üblich sind.
Erkundigen Sie sich bei internationalen Kontakten stets, welche Form der Anteilnahme angemessen ist.
Kurz & knapp: das Wichtigste beim Schreiben von Trauerkarten
- Schreiben Sie von Hand und ehrlich.
- Erwähnen Sie schöne Erinnerungen oder geschätzte Eigenschaften.
- Halten Sie den Ton ruhig und respektvoll.
- Vermeiden Sie Floskeln und Humor.
- Verzichten Sie bei Unsicherheit auf religiöse Bezüge.
Fazit
Trauerkarten sind mehr als eine Formalität. Sie sind ein Zeichen menschlicher Wärme und Wertschätzung. Wer aufrichtig und respektvoll schreibt, spendet Trost – auch mit wenigen Worten.
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