Die Nominierten für das Jahr 2023 (Deutschland)
Damit wir unsere Kinder, Nichten und Neffen zumindest ein wenig besser verstehen, hier die Erklärungen zu den Top-10-Jugendwörtern.
- Auf Lock
Das bedeutet, Dinge entspannt angehen. Zum Beispiel: «Ich bin heute voll auf Lock, mach mir keinen Stress.» - Darf er so?
Damit drücken Teenager ihr Erstaunen darüber aus, wenn jemand etwas Provokantes oder Unverschämtes gesagt hat. Allerdings kann es auch bewundernd oder anerkennend gemeint sein. Zum Beispiel: «Er hat ihr einfach gesagt, dass er sie nicht liebt. Darf er so?» - Digga(h)
Dies ist die Anrede für einen Kumpel oder Freund. Zum Beispiel: «Digga, was geht ab?» Oder: «Das war so krass, Diggah!» - goofy
Nicht ganz unerwartet steht die Comicfigur für komisch oder tollpatschig. Zum Beispiel: «Er ist so ein goofy Typ, stolpert über seine eigenen Füsse.» - Kerl*in
Diese Anrede für einen Freund oder eine Freundin wird meist in der maskulinen Form verwendet, auch wenn es sich um eine Frau handelt. Zum Beispiel: «Hey Kerl, was steht an?» - NPC
Diese Abkürzung stammt aus der Gaming-Welt und bedeutet «non-playable character». Mit diesen drei Buchstaben bezeichnen Jugendliche eine Person, die sie als unwichtig oder langweilig empfinden. Zum Beispiel: «Er ist so ein NPC, hat keine eigene Meinung und keine Persönlichkeit.» - Rizz
Die Kurzform von Rizzma (Charisma) drückt die Fähigkeit einer Person aus, zu flirten und verbal charmant zu sein. Zum Beispiel: «Sie hat so viel Rizz, sie kann jeden haben.» - Slay
Damit werden Zustimmung und Bewunderung ausgedrückt, wenn etwas oder jemand besonders cool ist. Zum Beispiel: «Du siehst heute so was von gut aus, slay!» - Side eye
Der englische Begriff für Seitenblick drückt Skepsis oder Ablehnung aus. Zum Beispiel: «Sie hat mir ein Side Eye gegeben, als ich ihr gesagt habe, dass ich ihre Schwester mag.» - Yolo
Dies ist eigentlich ein Klassiker, denn Yolo war bereits 2012 Jugendwort des Jahres. Es steht für You Only Live Once. Zum Beispiel: «Diesen Fallschirmsprung wage ich jetzt, yolo!»
Natürlich ist nie ganz klar, ob diese Wortkreationen in dieser Form auch wirklich gebraucht werden und wenn, wie oft. Fragt man Teenager, nicken sie die einen Begriffe ab, während sie bei den andern meinen: «Das sagt doch kein Mensch!» Auch muss man die Altersgruppe berücksichtigen – Dreizehnjährige reden anders als Siebzehnjährige –, und natürlich spielt die Region eine Rolle. Kommt hinzu, dass sich die Jugendsprache oftmals schneller verändert als die Jahreszeiten. Das macht es uns unmöglich, verbal Schritt zu halten. Macht nichts. Denn die Teenies würden es krass uncool finden, wenn wir Erwachsenen plötzlich so reden würden wie sie.
Dann warten wir mal ab, ob es die Diggahs, Kerle und Kerlinnen draufhaben oder ob sie ein goofy Wort auf den ersten Platz setzen.
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