Feedback, der Spiegel unserer Arbeit

Wir alle mögen Rückmeldungen, die wie Honig runtergehen: Tolle Arbeit, perfekt formuliert, die Kundin oder der Kunde ist happy. Glücksgefühle pur. Und dann … wird ein Auftrag hinterfragt oder gar sanft bemängelt. Anstelle von Süssem ernten wir Saures. Hand aufs Herz: Angenehm ist dies nicht. Doch der Umgang mit Feedback lässt sich von uns freischaffenden Lektorinnen, Textern und Fachübersetzerinnen lernen.

 

 

Grafik positives Feedback

Spieglein an der Wand

Gemäss Duden ist Feedback eine Reaktion, die uns anzeigt, ob eine Äusserung vom Kommunikationspartner verstanden wird. Und solche Rückmeldungen sind das A und O für Profis. Nur dank Feedback wissen wir, ob wir auf dem richtigen Weg sind, im Beruf oder im Privatleben.

Lasst euch durch kritische Rückmeldungen nicht entmutigen. Atmet kurz durch, holt euch einen Latte Macchiato und schaut, was Sache ist.

Egal, ob sich das Feedback auf Texte bezieht oder auf Fachübersetzungen:

  • Wir bleiben gelassen und halten unsere Emotionen in Schach.
  • Wir überlegen, ob an der Kritik etwas dran ist.
  • Sprache ist subjektiv. Wenn eine Kundin oder ein Kunde ein Feedback dazu gibt, ist dies nicht abwertend gemeint, sondern entspricht den individuellen Empfindungen und Wünschen.
  • Jede Rückmeldung eines Kunden beweist auch seine Wertschätzung: Wir sind ihm so wichtig, dass er uns seine Eindrücke mitteilen möchte. Und er möchte wieder mit uns zusammenarbeiten, sonst würde er sich die Mühe eines Feedbacks nicht machen.
  • Wir versetzen uns in die Situation unserer Kundin, unseres Kunden: Sind der Stress und Erwartungsdruck im Unternehmen besonders hoch? Gilt es, eine heikle Pressemitteilung zu schreiben, durchläuft das Unternehmen eine Reorganisation? Dies alles kann sich auf das Feedback auswirken.
  • Wir möchten als freischaffende Lektorinnen, Texter und Fachübersetzerinnen unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich unterstützen. Je länger wir sie und ihre Vorlieben kennen, desto leichter fällt dies.
  • Vielleicht handelt es sich um ein Missverständnis? Dann schaffen wir gemeinsam Klarheit.

Call to action: So bleibt ihr cool im Umgang mit Feedback

Was bewirkt Feedback in unserem Körper?

Rückmeldungen lösen oft starke Reaktionen bei uns aus. Bei Lob wird uns warm ums Herz, während Kritik zur Ausschüttung von Stresshormonen führt. Unser Puls schnellt dann hoch, wir sind angespannt und handeln unbedacht. Ein Andenken an unsere Urahnen, deren Überleben von einer schnellen Antwort auf äussere Einflüsse abhing.

  • Die Reaktion unseres Körpers erfolgt instinktiv.
  • In einer ersten Phase können wir fast nicht dagegen ankämpfen.
  • Doch sinkt der Adrenalinspiegel meist schnell wieder und macht den Kopf frei für einen sachlichen Umgang mit dem Thema.
  • Es hilft, einige Schritte zu gehen und dabei bewusst langsam ein- und auszuatmen.

Call to action: So reagiert unser Körper auf Feedback

Feedback spornt an

When live gives you lemons, make lemonade. Die optimistische Sichtweise der Angelsachen verhindert, dass wir uns gekränkt oder verletzt fühlen. Bestimmt habt ihr bewährte Tipps, wie ihr mit Feedback umgeht und daraus lernt, zum Beispiel:

  • Wir reagieren nicht gleich und warten mit der Antwort, bis wir wieder ruhiger sind.
  • Wir nehmen das Feedback ernst und fühlen uns nicht persönlich angegriffen.
  • Wir denken als freischaffende Lektorinnen, Texter und Fachübersetzerinnen daran, dass die Kundin Königin und der Kunde König ist. Wir passen unsere Arbeit ihren oder seinen Wünschen an.
  • Wir freuen uns auf die nächsten positiven Rückmeldungen.

Call to action: So stärkt uns Feedback

Feedback im Kulturbereich

Kunstschaffende erleben auf Schritt und Tritt Rückmeldungen. Ob für eine Schauspielerin, einen Musiker, eine Beleuchterin oder einen Kostümschneider: Mehr oder weniger einfühlsame Kommentare der Regie, der Aufnahmeleitung, von Dirigierenden oder Kolleginnen und Kollegen sind unvermeidbar. Einige besonders dramatische Anekdoten zirkulieren in Künstlerkreisen. So waren die Wutausbrüche des Kult-Regisseurs Fritz Lang im Hollywood der Fünfzigerjahre legendär und gefürchtet.

Film, Theater oder Literatur leben von der Reaktion des Publikums und der Presse – manchmal schmeichelhaft, oft in Form eines gepflegten Verrisses. Nur etwas ist schlimmer: Wenn das Werk gar nicht beachtet wird.

  • Kulturschaffende tun sich schwer mit negativem Feedback.
  • Sie akzeptieren es jedoch als Teil ihrer Arbeit.
  • Und sie strengen sich noch mehr an, um beim nächsten Projekt zu punkten.

Was können wir Sprachdienstleisterinnen und -dienstleister beim Umgang mit Feedback von Kunstschaffenden lernen? Auch uns kann es empfindlich treffen, wenn wir nicht die Rückmeldungen erhalten, die wir unserer Meinung nach verdienen. Doch wenn wir dies als Bestandteil unseres Jobs anerkennen, machen wir uns und anderen das Leben leichter. Erhalten wir gar keine Rückmeldung zu unserer Arbeit, können wir uns nicht wirklich weiterentwickeln. Es kann also auch hilfreich sein, direkt ein Feedback zu verlangen. Schliesslich sind auch wir ambitioniert, und qualifiziertes Feedback spornt uns an, beim nächsten Auftrag über uns hinauszuwachsen und noch bessere Arbeit zu leisten.

Call to action: So gehen Kunstschaffende mit Feedback um und können uns inspirieren

Feedback mit Feingefühl geben

Als Freelancerinnen und Freelancer müssen wir manchmal jemanden loben oder tadeln. Während bei Lob fast nichts schiefgehen kann, muss Kritik mit viel Fingerspitzengefühl angebracht werden. Wie bewirken wir eine positive Verhaltensänderung?

  • Wir formulieren kritisches Feedback nie spontan, sondern bereiten uns darauf vor.
  • Wir versuchen, uns in die Haut des Gegenübers zu versetzen, seine Reaktion vorauszusehen und zu verstehen.
  • Wir reagieren nicht empfindlich, wenn die erste Reaktion auf unser Feedback nicht unseren Erwartungen entspricht.
  • Wenn es sich um ein Missverständnis handelt, sind wir gerne bereit, dieses aufzuklären.
  • Wir empfinden Feedback dann als gelungen, wenn die Rückmeldungen dazu führen, dass sich etwas zum Besseren verändert und beide Seiten dies als positiv empfinden.
  • Wir vermeiden das Wort «aber». Deshalb sagen wir nicht: «Deine Arbeit ist gut, aber …», sondern: «Deine Arbeit ist gut. Versuche doch mal, hier noch etwas zu ändern.»
  • Wir geben unserem Gegenüber stets ein Gefühl der Wertschätzung, unabhängig vom Feedback.

Call to action: So geben wir gekonnt Feedback

Haben euch diese Tipps geholfen, oder habt ihr noch weitere Lieblingstipps, die ihr mit uns teilen möchtet? Dann schreibt uns an freelance@apostrophgroup.ch. Wir freuen uns von euch zu lesen.

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