In Solothurn wird’s exotisch
Wenn Sie am 13. Januar in das Barockstädtchen fahren, werden Sie Wundersames erleben. Da einst ein Spassvogel behauptete, Solothurn liege von Hawaii aus gesehen genau auf der anderen Seite der Erdkugel, wird die Stadt in der Narrenzeit in Honolulu umbenannt und der Bürgermeister entlassen. Das fünfwöchige Treiben beginnt am Fasnachtsdonnerstag mit der frühmorgendlichen Chesslete, einem lärmigen Fackelumzug. Nach der Böögg-Verbrennung am Aschermittwochabend ist fertig lustig mit Honolulu, Monsterguggete und anderen Verrücktheiten.
Noch mehr Fasnachts-Chinesisch von Nord bis Süd
In Bellinzona heisst der Karneval Rabadan (nicht zu verwechseln mit Ramadan), was im Piemont so viel wie «Lärm» bedeutet. Sobald König Rabadan der Schlüssel der Stadt übergeben wurde, verwandelt sich die Tessiner Burgenstadt in eine Festhütte. Ein Highlight ist der traditionelle Grande Corteo Mascherato mit Festwagen, maskierten Gruppen und viel Tätärä.
Es braucht schon ein wenig Mut, wenn Sie sich zwischen Maria Lichtmess und dem Gigiszischtag – dem Dienstag vor Aschermittwoch – ins Lötschental wagen. Denn dann laufen Sie mit Sicherheit den wilden Tschäggättä über den Weg. In ihren zottigen Fellen und mit den Trichla und zähnefletschenden Larven trollen sie lärmend durch die engen Gassen.
In St. Gallen wiederum kommen Sie nicht am Begriff Föbü-Verschuss vorbei. Bei diesem Ritual ernennt ein Wahlkomitee den Föbü oder die Föbine. So die Kurzform für den Ehren-Födlebürger beziehungsweise die Ehren-Födlebürgerin. In der Sanggaller Ehrenliste finden sich Namen wie jener von Ex-Radprofi Beat Breu und Altnationalrat Franz Jäger.
In Appenzell versammeln sich die Botzerössli am Abend vor dem Schmutzigen Donnerstag. Das sind Holzpferdchen mit einem Loch, aus dem der Oberkörper der «Reiterin» oder des «Reiters» herausragt. Für viel Radau sorgen die Innerrhödler mit dem traditionellen Ommetrommere. Ein Begriff, den in Bern kein Mensch versteht, dort heisst das Eintrommeln Ychüblete. In Olten wird seit 1563 auf die Pauke gehauen. Den fröhlichen Klamauk eröffnet jeweils der Obernaar am Naareschtopf. Das Zeichen für alle Fasnachtsmuffel, sich in den nächsten Tagen zu Hause zu verkriechen.
Bildquelle: www.lfk.ch
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