Unsere Freelancer*innen im Rampenlicht – heute: Katherine Q.-F.

Katherine ist schon mit verschiedenen Sprachen aufgewachsen: Ihre Eltern benutzten Hindi als «Geheimcode», und als Reaktion darauf erfand sie ganz einfach ihre eigene Sprache. Heute erzählt sie uns, was ihre beruflichen Träume waren und ob sie sie wahrmachen konnte.

Foto einer Frau mittleren Alters am Arbeitsplatz

Kannst du ein bisschen von dir erzählen? Wer bist du? Wo bist du aufgewachsen? Wieso wolltest du Übersetzerin werden?

Ich wurde in Kalkutta/Indien in einer britischen Familie geboren, die über 100 Jahre in Indien gelebt hatte. Als ich klein war, wanderten wir nach England aus. Sprachen haben mich immer fasziniert – meine Eltern sprachen miteinander Hindi, wenn es um Dinge ging, die wir Kinder nicht mitbekommen sollten. Aus Protest beschloss ich, meine eigene, erfundene Sprache zu sprechen und nannte sie «Französisch». Aber mit sechs Jahren fing ich wirklich an, Französisch zu lernen, und mit zwölf Jahren Deutsch.
Eigentlich wollte ich Schriftstellerin oder Journalistin werden. Geschichte fand ich auch sehr spannend. Darum studierte ich Sprachen, Wirtschaft, Geschichte und Politik. Aber nach der Uni arbeitete ich als Sachbearbeiterin in der technischen Industrie: Der Traum vom Journalismus hatte sich erstmal in Luft aufgelöst.


Kurz danach kam ich nach Deutschland und habe angefangen, als freiberufliche Übersetzerin zu arbeiten – es hat sich einfach so ergeben. Damals existierte das Internet noch nicht – ich musste sparen, um technische Wörterbücher für jedes Fachgebiet zu kaufen. Sie haben jeweils ein Vermögen gekostet. Aber ich hatte sehr früh einen PC und war dadurch immer auf dem neuesten Stand der Technik. Lange arbeitete ich damals nicht als Übersetzerin, kam jedoch bei Bedarf immer wieder darauf zurück. Dank meiner Routine und die Erfahrung war ich jahrelang als technische Autorin und Schulungsreferentin tätig. Ich hatte meine eigene Firma und viele Aufträge – auch sehr viele multilinguale Übersetzungsprojekte, die ich koordiniert und mit freien Übersetzern durchgeführt habe. Es war eine unglaublich spannende, aber unheimlich intensive Zeit.
Doch dann spürte ich wieder den Wunsch, meinen ursprünglichen Träumen zu folgen. Auch private Gründe spielten einer Rolle und so begann ich, als Journalistin und Historikerin zu arbeiten. Heute schreibe ich für verschiedene Zeitungen und halte auch historische Vorträge. Für die Arbeit mit Apostroph kann ich meine Zeit sehr flexibel einteilen, was meinem Flair fürs Organisieren perfekt entspricht. So wie es jetzt läuft, gefällt es mir sehr und ich arbeite viel entspannter als früher.

Mit welchen Sprachen arbeitest du und was sind deine Fachgebiete? Was für Texte übersetzt du für Apostroph?

Ich arbeite für armasuisse, übersetze Websites, Verträge, technische Texte, Software-Beschreibungen und Marketing-Material. Im Finanzbereich habe ich auch viel Erfahrung, unter anderem mit der Übersetzung von Geschäftsberichten. Hauptsächlich übersetze ich aus dem Deutschen ins Englische; bei kürzeren Texten kommt auch Französisch-Deutsch in Frage.

Wie lange bist du schon als Freelancerin für Apostroph tätig?

Seit Anfang 2013, ausser von Mitte 2015 und Ende 2018. Da war ich sehr mit der Arbeit an historischen Ausstellungen beschäftigt.

Was bereitet dir an der Zusammenarbeit mit Apostroph Freude?

Ich arbeite gerne organisiert und bin sehr glücklich, dass alles so reibungslos abläuft. Für armasuisse zu übersetzen ist ausserdem sehr spannend – es geht um das Militär und die Landesverteidigung. Das sind zwei Themen, die mich auch als Historikerin interessieren. Ich finde es spannend, dabei auf dem neuesten Stand zu sein und so auch die Entwicklungen der letzten 80 oder 100 Jahre zu verstehen.

Was ist das erste Wort, das dir in den Sinn kommt, wenn du an Apostroph denkst? Wieso dieses Wort?

Das erste? Organisiert. Apostroph hat eine mega gute Organisation, von der strukturierten Arbeit mit myFREELANCE bis zur pünktlichen Bezahlung. Das ist mir sehr wichtig, weil ich selbst gerne so arbeite. Darum können wir auch so gut zusammenarbeiten.
Und das zweite ist: Fair. Apostroph setzt auf machbare Termine und eine faire Bezahlung. Wenn etwas länger gedauert hat oder schwieriger war als erwartet, gibt es immer Spielraum für Verhandlungen. Das schätze ich ebenfalls sehr.

Möchtest du uns von einem coolen/lustigen Erlebnis erzählen, das du beim Übersetzen hattest?

Da fällt mir grad nichts ein. Für mich ist das Übersetzen, und überhaupt das Schreiben und Arbeiten in verschiedenen Sprachen, zur zweiten Natur geworden. Ich könnte mir mein Leben ohne gar nicht mehr vorstellen.

Wie sieht ein typischer Alltag bei dir als Übersetzerin aus?

Ich kombiniere meine Arbeit als Übersetzerin, Journalistin und Historikerin. Ich fange meistens zwischen 8.30 und 9 Uhr an und arbeite bis etwa 12 Uhr. Ich versuche, Übersetzungen immer schon vor dem Abgabetermin zu liefern. Das ist für beide Seiten entspannender. Ich plane Zeitungsinterviews oder die Recherche in Archiven und Bibliotheken meistens nachmittags ein. Ich mag es nicht, Zeit zu verschwenden. Habe ich zum Beispiel einen Arzttermin, dann arbeite ich mit dem Laptop im Wartezimmer weiter.

Ich mache jeden Tag insgesamt bis zu einer Stunde Pause. Dann gehe ich spazieren, einen Kaffee trinken oder eine Zeitschrift lesen. So kann ich bewusst abschalten. Über den Mittag mache ich zusätzlich eine halbe Stunde Pause. Den Nachmittag verbringe ich dann mit Recherchen, Interviews und dem Schreiben von Artikeln. Oder ich arbeite an Übersetzungen weiter, je nachdem, was grad ansteht. Und zwischendurch treffe ich mich ab und zu mit Freunden auf einen Kaffee. Dafür arbeite ich dann halt am Abend etwas länger – aber selten länger als bis 20 Uhr.

Würdest du den gleichen beruflichen Weg einschlagen, wenn du nochmals von vorn anfangen könntest?

Nochmals anfangen? Dann würde ich als Historikerin promovieren. Aber dann würde ich heute ganz woanders im Leben stehen. Und ich bin mit meinem jetzigen Leben zufrieden.

Hast du ein paar Tipps für angehende Linguisten und Freelancerinnen, die für uns übersetzen?

Ich finde es sehr wichtig, auch branchenbasierte Erfahrungen zu sammeln, nicht nur linguistische. Es hilft unheimlich viel, eine Weile in einer oder zwei Branchen zu arbeiten und die geschäftlichen Abläufe zu verstehen. Dann verstehe ich beim Übersetzen wirklich, worum es geht und kann «freier» übersetzen.

Danke, dass du uns deine Geschichte erzählt hast, Katherine!

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Und halte natürlich die Augen offen nach weiteren Freelance-Interviews in den kommenden Monaten.

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