Etwas Typisches, das deinen Arbeitsalltag ausmacht?
Jeder Tag ist anders. Aufträge reihen sich aneinander und keiner gleicht dem anderen. Wir arbeiten für viele verschiedene Kundinnen und Kunden mit unterschiedlichen Ansprüchen. Das erfordert hohe Konzentration, Präzision und gute Allgemeinkenntnisse. Ich bemerke meist nicht, wie schnell die Zeit verfliegt.
Kannst du uns von einem coolen oder lustigen Erlebnis erzählen, das du beim Übersetzen hattest?
Es ist kein konkretes Erlebnis, aber ich übersetze gerne Marketing-Texte, Claims, Slogans usw. Sie verlangen Kreativität – man muss mit den Wörtern spielen, manchmal Doppelbedeutungen finden. Das finde ich cool. Unsere eigenen Übersetzungen auf Plakaten oder Websites zu sehen, macht ausserdem Freude. Unsere Arbeit wird so lebendig und greifbar.
Warst du gut in der Schule?
Ja. Ich war fast während meiner gesamten Schulzeit die Klassenbeste.
Ich mochte die Schule schon immer und es machte mir Spass etwas Neues zu lernen. Dank meinen guten Leistungen durfte ich zum Beispiel mit 12 Jahren an einem Rechtschreibwettbewerb teilnehmen und wurde Dritte im Departement Loire (Frankreich). Diese Fähigkeiten helfen mir in meinem jetzigen Beruf sehr haha. ;-)
Wolltest du schon immer mit Sprachen arbeiten?
Ja. Ich habe immer viele Bücher gelesen und eines Tages dachte ich, es wäre toll, sie zu übersetzen. So habe ich entschieden Übersetzung zu studieren. Heute übersetze ich zwar keine Bücher, aber viele Texte, die genauso interessant sind.
Deine Muttersprache ist Französisch. Was bedeutet die Sprache für dich?
Die Sprache ist für mich sehr wichtig. In der Schule waren meine Lieblingsfächer Französisch und Fremdsprachen. Ich habe auch Latein studiert, das sehr nützlich ist, um die Herkunft der Wörter abzuleiten und den Wortschatz zu erweitern. Ich arbeite gerne mit der Sprache, ihren Nuancen, ihrem Rhythmus …
Sprachen allgemein machen einen Grossteil meines Lebens aus: Ich kommuniziere mit meinen Kolleginnen und Kollegen in Bern auf Deutsch, übersetze ins Französische und spreche mit meinem Partner Englisch. Hoffentlich ist nichts lost in translation!
Hast du ein besonders schönes französisches Wort für uns?
Es ist nicht das schönste Wort auf Französisch, aber seine Geschichte ist ziemlich lustig: Das Wort «vasistas» – «[kleines] Klappfenster» – kommt eigentlich aus dem Deutschen «Was ist das?», was im Französischen wohl falsch verstanden wurde. Übersetzer sind also schon ziemlich nützlich!
Ich mag auch «tintinnabuler» (bimmeln ) oder «paréidolie» (Pareidolie), für das, was sie bedeuten und ihren eigenen Rhythmus.
Und dein deutsches Lieblingswort?
Mein Lieblingswort auf Deutsch ist Wanderlust. Ich mag die Idee, in die Natur zu gehen … die Lust, die Welt zu Fuss zu entdecken. Mir gefällt auch der Einfluss, den dieses Konzept auf die Kunst und Literatur hatte. Das Gemälde Der Wanderer über dem Nebelmeer repräsentiert perfekt das Gefühl, das mir dieses Wort vermittelt.
Welches Buch liegt auf deinem Nachttisch, und welche Musik hörst du an einem entspannten Sonntagmorgen?
Eines meiner Lieblingsbücher ist Der Graf von Monte Cristo von Alexandre Dumas. Es ist ein Abenteuerroman mit Liebe, Verrat, Gefängnis, Reichtum, Rachedurst ... und Tod. Derzeit läuft die Verfilmung mit Pierre Niney ins Kino.
Am Sonntagmorgen höre ich gerne Mixtapes von Bon Entendeur, einem französischen DJ-Duo. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Jede Playlist hat einen anderen Stil und fokussiert auf eine bestimmte Zeit. Ich empfehle besonders L’original, Summer 2020.
Merci!
Gerne.
Pauline, sag A oder B
Kaffee oder Tee?
Keines davon
Buch oder Netflix?
Buch
Michel Houellebecq oder Simone de Beauvoir?
Simone de Beauvoir
Pasta oder Pizza?
Schwierige Frage … Pasta!
Früher Vogel oder Nachteule?
Nachteule
London oder Paris?
Paris
Wein oder Bier?
Keines davon
Sommer oder Winter?
Sommer!
Grün oder Blau?
Blau
Hund oder Katze?
Katze