Es ist nicht ganz einfach, mit der Schuld. Die deutsche Rechtschreibreform hat uns da eine echte Knacknuss beschert, die selbst erfahrene Korrektorinnen und Korrektoren manchmal verunsichert und immer wieder zum Duden greifen lässt.
Während vor der Reform der Rechtschreibung «Schuld» nur grossgeschrieben wurde, wenn davor ein Artikel oder ein Possessivpronomen stand, wie «Du trägst die Schuld an der Misere» oder «Es ist ganz allein deine Schuld», wird «Schuld» heute immer dann grossgeschrieben, wenn es wie ein Substantiv angesehen werden kann. Also zum Beispiel: «Wer hat Schuld?» oder «Gib nicht immer mir Schuld!». Da ist oft sogar das Korrekturprogramm von Word überfordert und möchte eingreifen. Kleingeschrieben wird «schuld» dagegen nur dann, wenn es im Sinne von «schuldig sein» gebraucht wird und damit eindeutig ein Adjektiv ist: «Wer ist schuld?» oder «Ich bin nicht schuld!». Wie gesagt, eine Knacknuss. Aber mit der einfachen Regel gehts doch flott: «Schuld haben», «Schuld geben», «Schuld tragen» schreibt man gross, «schuld sein» dagegen klein.
Die richtige Antwort also lautet B und damit «Wer auch immer Schuld daran hat, der hat nicht aufgepasst und ist selber schuld.»
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