Josepha, wie bist du in die Welt der Sprachen gekommen?
Das hat sich bei mir schon in der Schulzeit abgezeichnet. Ich habe gemerkt, dass sich mit Sprachen Türen in neue unbekannte Welten öffnen. Wenn man eine Sprache erlernt, lernt man immer auch etwas über die Welt und das Leben. In meinem Studium habe ich mich vor allem mit dem Französischen auseinandergesetzt und auch ein Auslandssemester an der Université Paris-Sorbonne gemacht.
Die Pariser Sorbonne ist eine Institution mit weltweiter Ausstrahlung – ist es dort so elitär, wie man es sich vorstellt? Du studiertest auch an der altehrwürdigen Ludwig-Maximilians-Universität München.
Als elitär habe ich es weder in München noch in Paris wahrgenommen. Aber klar, meine Freude war gross, als ich die Zusage der Sorbonne für mein Auslandssemester in den Händen hielt. Inzwischen gibt es viele moderne Gebäude an der Sorbonne. Einige meiner Kurse fanden aber im historischen Hauptgebäude statt – davon habe ich Bilder im Kopf, die sind für die Ewigkeit. Wirklich gestaunt habe ich in München beim Uni-Ball, als sich die Türen der Grossen Aula öffneten. Auch so ein Moment, den ich nicht vergessen werde.
Welche Sprachen, neben Französisch und deiner Muttersprache Deutsch, sprichst du?
Im Studium habe ich mich mit alten Sprachen wie Latein oder Altfranzösisch beschäftigt. Im Nebenfach habe ich Chinesisch gelernt, und ich spreche Englisch und kann ein bisschen Italienisch. Ausserdem habe ich die Grundzüge der Minderheitensprache Okzitanisch gelernt.
Okzitanisch? Wer bitte spricht diese Sprache ausser Asterix und Obelix?
Obwohl leider immer weniger Menschen Okzitanisch sprechen – ein paar mehr als die beiden gallischen Helden sind es schon! Im Masterstudium belegte ich Kurse zu romanischen Minderheitensprachen. Im Süden Frankreichs werden diese Sprachen an Privatschulen, sogenannten Calandretas, gelehrt.
Du bist ausgebildete Tanzlehrerin, Sprachgenie und nun bei Apostroph ProjektIeiterin – wie kam es dazu?
2018, während meines Masterstudiums, machte ich ein achtmonatiges Praktikum bei Apostroph Zürich. Das war eine richtig gute Erfahrung. Die Arbeit hat mir grosse Freude gemacht. Also wollte ich nach dem Studium gerne zurück zu Apostroph. Und tatsächlich: In Luzern wurde eine Projektmanagerin gesucht – und ich erhielt die Stelle.
Inzwischen bist du Expertin für mehrsprachige Geschäftsberichte, wie hast du dir dieses Gebiet erschlossen?
Mein Start bei Apostroph fiel in die Geschäftsbericht-Saison. Es war toll, dass man mir die Arbeit zutraute. Ich sprang ins kalte Wasser und fand sofort Freude an der Thematik. Ich erinnere mich gut, als mich nach drei Wochen bei Apostroph ein Kunde anrief, der sich für die Übersetzung seines Geschäftsberichts interessierte. Für die Beratung packte ich mein ganzes bis dahin erworbenes Wissen aus und konnte ihn von uns überzeugen. Irgendwie passte alles von Anfang an. Übrigens freue ich mich bis heute ganz besonders, wenn wir von diesem Kunden den Geschäftsbericht zur Übersetzung erhalten.
Wo liegt die Herausforderung für die Übersetzung von Geschäftsberichten?
Vor allem im Timing. Die Übersetzung liegt zeitlich eher im hinteren Teil des Prozesses, ist also zeitkritisch. Auch bei noch so sorgfältiger Planung kommt es bei unseren Unternehmen nicht selten zu Verschiebungen oder kurzfristigen Änderungen. Das liegt in der Natur der Sache, denn in den Unternehmen sind viele Teams in die Contents involviert. Für uns heisst das: Wir müssen flexibel und zugleich hochpräzise arbeiten. Von Januar bis März haben unsere Teams, die auf Geschäftsberichte spezialisiert sind, Hochsaison. Wir wissen, dass es dann mit unseren Kapazitäten ein bisschen wie Tetris spielen ist – aber wir kriegen es immer hin (lacht).
Wie geht ihr bei einer Geschäftsbericht-Übersetzung vor?
Zuerst erstellen wir Alignments des letztjährigen Geschäftsberichts und lesen die Inhalte in die Datenbank ein. Das Wording kann durch das Alignment eins zu eins übernommen werden. Im Finanzteil ist in der Regel nicht so viel neu zu übersetzen, das geht meist zügig voran. Unsere Unternehmen profitieren also von Zeit- und damit von Budgeteinsparungen.
Diesen Vorteil haben Neukundinnen und -kunden dann ja leider nicht.
Doch, doch. Neue Kundinnen und Kunden legen uns, sofern in zufriedenstellender Übersetzungsqualität verfügbar, den übersetzten Geschäftsbericht aus dem Vorjahr vor. Auch von diesem können wir ein Alignment in unserer Datenbank vornehmen. Die Textsegmente nutzen wir gleich als Referenz für das Corporate Wording. Eine wichtige Referenz für den Finanzteil ist der Rechnungslegungsstandard des Unternehmens: IFRS, SWISS GAP FER etc. Wir haben für alle Standards spezialisierte Übersetzungsteams. Es ergibt sich also auch für Neukundinnen und -kunden mithilfe unserer Technologie ein Effizienzgewinn. War das neue Unternehmen in der Vergangenheit mit der Übersetzung nicht zufrieden, lassen wir nach Rücksprache mit der Kundin oder dem Kunden von verschiedenen Sprachteams Testübersetzungen anfertigen. Dann schaut sich die Kundin oder der Kunde die Versionen an und entscheidet, welcher Übersetzungsstil dem Unternehmen entspricht. Damit ist dann auch gleich das Stammübersetzungsteam definiert. So starten wir auch mit neuen Unternehmen optimal vorbereitet.
Kannst du in einem Satz formulieren, warum Apostroph erste Wahl für mehrsprachige Geschäftsberichte ist?
Kein Problem. Wir haben modernste Technologie mit intelligenten Schnittstellen, um den ganzen Prozess standardisiert und effizient abzuwickeln, und wir haben das spezialisierte Geschäftsbericht-Wissen und die Erfahrung sowie bestens ausgebildete Sprachprofis, um für jedes Unternehmen eine massgeschneiderte Lösung für den reibungslosen Ablauf bei erstklassiger Übersetzungsqualität zu gewährleisten.
Danke für das Gespräch und diesen ziemlich langen Satz.
Gern geschehen (lacht).
Lassen Sie uns darüber sprechen, wie wir Ihren Geschäftsbericht in allen Sprachversionen reibungslos umsetzen.
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