Dänemark: hoch die Tassen
Werfen wir einen Blick in den hohen Norden, nach Dänemark. Dort ist es Tradition, das alte Jahr buchstäblich zu zerbrechen – und zwar in Form von Tellern und Tassen. Hoffentlich altes Geschirr wird vor Haustüren zerschlagen, dass man es zuweilen in nah und fern scheppern hört. Ein Zeichen von Glück und Freundschaft: Je mehr Scherben vor der Tür liegen, desto besser!
Italien: alles zum Fenster rausschmeissen
Die Italienerinnen und Italiener möchten sich zunächst von ihren Altlasten befreien, um sauber und aufgeräumt ins neue Jahr zu starten. Dafür entsorgen sie ihr altes Mobiliar – Sessel, Stühle oder auch Tische landen auf der Strasse, um Platz für Neues zu schaffen. Mamma mia! Man stelle sich dazu ihr mediterranes Temperament vor … Zum Glück hat sich diese Tradition heutzutage oft auf symbolische Gesten reduziert.
Rumänien: Weisheit von der Weide
In Rumänien verschwinden die Bauern zum Jahreswechsel in den Stall und flüstern ihren Kühen gut gemeinte Neujahrswünsche ins Ohr. Anschliessend warten sie gespannt, ob die vierbeinigen Orakel gelassen bleiben. Zeigt die Kuh Ruhe, steht ein gutes Jahr bevor, wird sie hingegen nervös, sind die Aussichten durchwachsen. Wahre «Muhgie»!
Griechenland: Glücksbiss
In Griechenland beginnt das neue Jahr mit einer köstlichen Tradition, die den Gaumen erfreut und das Schicksal herausfordert: Am 1. Januar wird feierlich das Vasilopita, ein reichhaltiges Brot, das mit einer Mischung aus Zimt und Vanille verfeinert ist, angeschnitten. Doch Achtung! In einem der Stücke versteckt sich eine Münze. Wer das Glück hat, auf das begehrte Stück zu beissen, darf sich auf Wohlstand und Segen im kommenden Jahr freuen.
China: Böse Geister, verzischt euch!
Das Feuerwerk, wie wir es in Deutschland ebenfalls kennen, ist ein universelles Ritual – doch manch einer mag im Böller- und Knallfroschgetümmel seine tiefere Bedeutung vergessen haben, und zwar die Vertreibung der bösen Geister. So dient das Feuerwerk auch in China nicht nur dem Spektakel, sondern vertreibt seit Jahrhunderten das Böse. Denn wer will schon ein neues Jahr mit alten Dämonen starten? Also knallen, bis die Plagegeister verschwinden!
Schottland: mit dem Fuss in der Tür
In Schottland feiert man «Hogmanay», ein Fest, das tief in keltischen Traditionen verwurzelt ist. Hier kommt es auf das «First-Footing» an: Der erste Besucher bzw. die erste Besucherin nach Mitternacht (= first-foot) bringt symbolische Geschenke wie Kohle, Brot und Whisky – ein Trio für Wärme, Nahrung und Wohlstand. Dunkelhaarige Gäste sind dabei besonders willkommen, denn sie gelten als Glücksbringer.
Kolumbien: um den Block mit gepackten Koffern
In Kolumbien wird das neue Jahr mit einem wahren Sprint ins Abenteuer begrüsst: Die Feiernden packen Koffer und rennen um den Block. Dieses lustige Ritual steht symbolisch für die Sehnsucht nach Reisen und neuen Entdeckungen im kommenden Jahr. Warum also Reiseführer wälzen, um das Fernweh zu entfachen, wenn es das Runner’s High gibt?
USA: Sprung ins kalte Wasser
Auf körpereigene Glückshormone setzt man auch in den USA, um das neue Jahr einzuläuten. Und zwar mit dem «Polar Bear Plunge». Dabei stürzen sich Wagemutige in eisige Gewässer, um die alte Zeit hinter sich zu lassen und erfrischt ins neue Jahr zu starten. Die Kälte durchdringt sofort jede Faser des Körpers, doch die freigesetzten Endorphine sorgen für ein Hochgefühl, das das Frostige schnell vergessen macht. Und nebenbei verhilft der Sprung ins kühle Nass wieder zu einem klaren Kopf.
Ob zerschlagene Teller in Dänemark, Trauben in Spanien oder Unterwäsche in Brasilien – all diese Bräuche zeigen, wie tief kulturelle Traditionen in unserem Leben verwurzelt sind. Und wir als Sprachdienstleisterin wissen, dass Sprache immer im Kontext der Kultur verstanden werden muss. Mit diesem Anspruch starten wir ins neue Jahr und freuen uns darauf, auch 2025 Ihre Inhalte und Visionen sprachlich und kulturell auf den Punkt zu bringen. Auf ein gelungenes neues Jahr!
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