ChatGPT: Was ist das und wie funktioniert es?

Maschinelle Übersetzungen sind ein alter Hut – hier kommt der neueste Schrei: ChatGPT. Mit einem äusserst schnell wachsenden Userstamm (mehr als 1 Million Anmeldungen in nur 5 Tagen nach dem Launch im November 2022!) schlägt dieses jüngste KI-Phänomen hohe Wellen in der digitalen Welt – und zwar so sehr, dass der Tech-Gigant Microsoft ein 10 Milliarden US-Dollar schweres Investment in den amerikanischen ChatGPT-Entwickler OpenAI erwägt.

ChatGPT

Anlass genug für uns, wie der Rest der Welt aus Neugier auf den fahrenden Zug aufzuspringen und uns dem Hype von Grund auf zu nähern. Fangen wir bei den elementaren Fragen an: Was ist ChatGPT, was macht es und was bedeutet es vor allem für Sprachdienstleister wie Apostroph?

Was also verbirgt sich hinter dem Phänomen? ChatGPT – GPT steht für 'Generative Pre-trained Transformer' – ist eine revolutionäre Technologie, im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), die mittels Sprachverarbeitung menschenähnliche Texte produzieren und Konversationen mit dem User eingehen kann. Dank seines riesigen Sprachmodells versteht ChatGPT den menschlichen Input (Stichworte) viel besser und antwortet viel natürlicher als frühere Chatbots.

So viel zu seinem Ursprung und Zweck – wenden wir uns nun seiner Funktionsweise zu.

Sprich mit mir, ChatGPT!

Im Unterschied zu traditionellen Chatbots hat ChatGPT keinen Live-Zugang zu externen Informationen, da es nicht an das Internet angebunden ist. Stattdessen greift es auf die Daten zurück, mit denen es trainiert wurde, um mit einer Person zu „chatten“. Diese Daten umfassen eine enorme Auswahl an Texten unterschiedlichster Quellen, einschliesslich Büchern, Artikeln und Websites. Um nur mal einen Eindruck von der Unmenge an genutztem Datenvolumen zu geben: Für das Training speziell des GPT-3-Sprachmodells wurde Text von über 8 Millionen Dokumenten mit mehr als 10 Milliarden Wörtern verwendet!

Auf Grundlage all dieser Trainingsdaten kann ChatGPT viele verschiedene Aufgaben erledigen: Automatisierung einfacher Tätigkeiten und Workflows, Erklärung komplizierter Konzepte, Prozesse und Phänomene auf leicht verständliche Weise und viel, viel mehr – auch mit Raptexten im Stil von Eminem oder einer eigens verfassten Werbeanzeige für den Hollywood-Schauspieler Ryan Reynolds mit dessen eigener Stimme kann es dienen.

In sprachlicher Hinsicht bietet ChatGPT unter anderem:

  • Übersetzung von Texten in etwa 100 Sprachen
  • Automatische Erzeugung von Inhalten für Social Media
  • Erstellen von mehrsprachigem Content für Websites
  • Verfassen von Blogbeiträgen oder Artikeln
  • und Zusammenfassen oder Überarbeiten von Texten

Wow, das ist wirklich eine Menge – und dabei nur die Spitze des Eisbergs!

Sollte ich mir Sorgen um meinen Job machen, ChatGPT?

Handelt es sich hier nur um einen Hype oder müssen sich Content Creator wie wir tatsächlich Sorgen um die Zukunft machen? Diese Frage bietet sich wahrlich dazu an, der Quelle selbst auf den Zahn zu fühlen. ChatGPT hatte folgende Antwort parat:

Ich: «Muss ich Angst um meinen Job als Übersetzer, Lektor und Texter haben?»

ChatGPT: «Nein, nicht zwangsweise. Der Bedarf an Übersetzern, Lektoren und Textern wird aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren zunehmen. Es ist jedoch wichtig, im Hinblick auf die neueste Technologie und die aktuellen Trends der Branche up-to-date zu bleiben, um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein.»

Nicht zwangsweise … das stimmt in der Tat! Trotz seiner aussergewöhnlichen Leistungsfähigkeit weist ChatGPT einige Einschränkungen auf. Ein Kernpunkt ist, dass es nicht kontinuierlich (dazu-)lernt, sondern es wird vortrainiert und hat folglich keinen Langzeitspeicher (sein derzeitiger Speicher wurde bis Anfang 2022 trainiert). Wie andere neuronale Netzwerke auch kann es zudem nicht interpretieren oder erklären, warum bestimmter Input zu bestimmtem Output führt. Genau deshalb wird je nach Verwendungszweck und Qualitätsanspruch die Interaktion zwischen Mensch und Maschine weiterhin eine entscheidende und immer wichtigere Rolle spielen – indem Sprach- oder Fachspezialisten prüfen, ob die KI-generierten Textvorschläge vollständig sowie sprachlich und inhaltlich korrekt sind und stilistisch der Zielgruppe und dem Verwendungszweck entsprechen, wie schon bei der Arbeit mit maschinellen Übersetzungen. Dort hat sich der Begriff «Post-Editing» bereits etabliert.

Um die Wichtigkeit eines Qualitätschecks durch Fachpersonen im Sinne eines Post-Editing übrigens noch einmal zu verdeutlichen, kommt hier eine Frage an Sie: Haben Sie den Fehler in der Antwort von ChatGPT bemerkt? Wenn ja, grossartig, Sie sind ein Rechtschreib-Ass. Wenn nicht, keine Sorge, dafür sind wir ja da!

Hier noch des Rätsels Lösung: Das Wort up to date schreibt sich laut Duden ohne Bindestriche.

Gern geschehen, ChatGPT!

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie mehr über unsere Post-Editing-Dienste erfahren möchten.

Saveen Uthappa-Eck

Englisch-Übersetzerin bei der Apostroph Group

Seit 2016 übersetzt Saveen Uthappa-Eck nicht nur Texte ins Englische, sie schreibt sie auch noch selbst! Als waschechter Sprachfan erfreut sie sich am Lösen von Kreuzworträtseln und dem Schauen von Sendungen und Filmen in fremden Sprachen.

Saveen Uthappa-Eck

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Philipp Ursprung
Head of Translation Technology
Apostroph Team Philipp Ursprung

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